Sonntag, 1. August 2010

„Papa, ich bin berühmt" oder "Liebe und so" #2

Der besondere Mensch hieß Alexander und war genau so alt wie Johanna. Sie hatten sich bei zwitscher kennen- und liebengelernt. Es war als hätten sie nur aufeinander gewartet. Alexander hatte schon mehrere Beziehungen hinter sich, die alle in die Brüche gegangen waren, weil die Partnerinnen schon nach wenigen Monaten wieder einen neuen Partner hatten. Alexander hatte sie alle geliebt und er bereute nicht, dass er mit ihnen zusammen gewesen war.
Allerdings waren beide am Anfang sehr schüchtern, obwohl sie beide merkten, dass sie sich sehr gut verstanden, aber schon nach ein paar Tagen plauderten sie schon wie zwei alte Freunde (oder wie ein.. Ihr werdet es schon noch erfahren ;)).
Zwischenzeitlich war zwitscher ein regelrechter Trend geworden und Johanna´s zwitschereien fanden sich recht häufig in den Topzwitschereien wieder. Ihr Schwarm war nun bedeutend größer als der von Eric. Außerdem hatte jetzt jeder aus ihrer Klasse einen zwitscher Account, wobei alle Fäden bei Johanna zusammenliefen. Sie fühlte sich ausgesprochen wohl in dieser Rolle, war sie doch die wichtigste Person der Klasse.
Wenn sie mit ihren Eltern einkaufen ging, würde sie meistens von mindestens einem wildfremden Menschen erkannt, das war schön und nervig gleichzeitig, weil ihre Eltern sie immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen mussten, damit sie nicht eingebildet wurde.

Alexander war ihr bester zwitscher – Freund und sie hatten schon iseekyou-Nummern ausgetauscht und schrieben jeden Abend. Er half ihr über die Trennungszeit hinweg, tröstete sie, wenn sie traurig war, lachte mit ihr wenn sie fröhlich war. Alexander tat das nicht aus Gefälligkeit, sondern weil er glücklich war, wenn Johanna glücklich war. Oft dachten sie zur gleichen Zeit dasselbe und es wurde immer lustig, wenn sie sich erzählten, woran sie gerade gedacht hatten (Friesenbeziehung, würden böse Zungen behaupten: „Woran denkst du?“ „Mhmm“ „Ja!“).
Alexander war ehrlich und Johanna wusste das zu schätzen, da sie von Eric hinters Licht geführt worden war, mittlerweile hatte sie einen siebten Sinn für Lügen entwickelt.
Sie hatten herausgefunden, dass sie ca. 150km auseinander wohnten; irgendwann nahm Alexander all seinen Mut zusammen und fragte Johanna, ob sie sich mit ihm treffen würde.
Johanna wurde rot vor ihrem Laptop und schrieb klopfenden Herzens: „Ja!“

2 Wochen später..

Johanna wartete am Bahnhof auf Alexander. Sie war äußerst hibbelig. Gleich würde er eintreffen mit dem 9.00h-Zug. ER, den sie seit 6 Monaten kannte und so gern hatte. Sie lief wie ein Tiger im Käfig auf und ab. Unruhig schaute sie in die Richtung aus der der Zug kommen müsste.
Da kam der Zug. Die Vorfreude steigerte sich ins Unermessliche. Leute stiegen aus. Sie wartete, aber niemand sah Alexander´s Foto ähnlich. Die Türen schlossen sich wieder und der Zug fuhr aus dem Bahnhof. Am Boden zerstört sank sie auf eine Bank nieder.




Danke an meine Lektorin Anne (AnneSaysMeow) <33

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