Donnerstag, 5. August 2010

RUN

Er rannte, stolperte, fiel hin, rappelte sich wieder auf. Äste schlugen ihm ins Gesicht. Sein Herz pochte so laut, dass er nichts anderes mehr hören konnte, als das Blut, das in seinem ganzen Körper pulsierte. Sein Atem ging gehetzt. BUM-BUM-BUM machte sein Herz.
In einer Senke lies er sich fallen und blieb liegen, nur um zu atmen. Sein Körper bestand nur noch aus Atmen. Tief holte er Luft. Das fahle Licht des endenden Tages beleuchtete seine Umgebung, sowie seinen zerschundenen Körper. Immer noch schwer atmend, richtete er sich auf und blickte sich um und lauschte in den Wald hinein. Es knackte überall, da war ein kurzes Rauschen zu hören, hier ein Rascheln. Er musste den Weg zurückfinden. Zurück zu seinem Zuhause. Dort wo es warm und trocken war. Wer brauchte Flachbildschirme, eine hübsche Frau, Geld, wenn man durch den Wald hetzte?

Nur weg von hier.

Er war sein Leben lang auf der Flucht gewesen, zuerst mit Flugzeugen und gefälschten Pässen, jetzt nur noch zu Fuß und als Penner verkleidet, um nicht aufzufallen. Nie war er länger als zwei Tage an einem Ort, es war zu gefährlich erkannt und gekidnappt zu werden. Und nach der Entführung waren die Chancen gleich null zu überleben.
Langsam beruhigte sich sein Herzschlag wieder. Er begann an den Tannen, die ihn umgaben, einige Zweige abzubrechen, und auf den Boden zu legen, damit er nicht an Nierenentzündung erkrankte. Schließlich betrachtete er seine Matratze, befand sie für gut und legte sich darauf. Bevor er einschlief, klappte er noch sein Messer auf, nur für den Fall sich verteidigen zu können, wenn es nötig war.

2 Monate später…

Der Wagen surrte durch die kanadischen Rocky Mountains, rechts eine Schlucht, in der ein tosender Bach floss. Links eine steile Klippe, die hoch in den Himmel aufragte. Gestein, soweit das Auge reichte. Er saß im Fond und tippte auf seiner Schwarzbeere herum. Sein Chauffeur warf im einen Blick zu, er nickte und der Wagen wurde langsamer und bog auf einen leeren Touristenparkplatz ein. Sie stiegen aus und betrachten die Landschaft durch ihre verspiegelten Sonnenbrillen. Nach wenigen Minuten stiegen sie wieder in den Wagen und fuhren weiter.
Sancho lag auf einem Vorsprung und blickte durch seinen Feldstecher. Das Funkgerät knackte laut und Sancho meldete einen dunklen Wagen, der sich mit hoher Geschwindigkeit näherte. „Zurückziehen“, bellte es aus dem Funkgerät. Sancho kroch bis an die Felswand und drückte sich dagegen, als der Wagen vorbeischoss.




Danke an Carmen (CarmenLovesXX) für die anregenden Gespäche. <33
Danke an Anne (AnneSaysMeow) für das Feedback. <33

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